Was ist sexuelle Gewalt?
Vergewaltigung und sexuelle Nötigung
Eine Vergewaltigung ist ein erzwungenes Eindringen mit dem Penis in die Scheide. Das Eindringen in die Scheide mit einem Gegenstand oder Finger, das Eindringen in After oder Mund mit einem Gegenstand, Finger oder Penis wird sexuelle Nötigung genannt und wird juristisch gleich behandelt (siehe Alles, was Recht ist). Umgangssprachlich wird oft bei beiden Delikten von Vergewaltigung gesprochen, auch im Empfinden der Frau ist es dasselbe.
Frauen werden in den meisten Fällen von jemandem vergewaltigt, den sie flüchtig bis sehr gut kennen. Nur ungefähr 15 bis 20 Prozent der Vergewaltigungen werden durch eine fremde Person ausgeübt. Auch in Ehen und Paarbeziehungen kommt es zu Vergewaltigungen, oft über Jahre hinweg.
Sexuelle Handlungen können verschieden erzwungen werden. Die neue Bekanntschaft kann sich zum Beispiel als grobe, aggressive Person entpuppen. In Ehe und Partnerschaft kann der Druck sehr subtil sein und Drohungen genügen bereits, damit eine Frau sich nicht wehrt.
Einige Frauen können sich erfolgreich wehren. Dieses Gefühl, handeln und sich schützen zu können, kann den Verarbeitungsprozess enorm erleichtern. Die Folgen eines Vergewaltigungsversuches sind jedoch meist gleich wie bei einer vollzogenen Vergewaltigung.