Was ist sexuelle / häusliche Gewalt?
Erläuterungen zum Begriff sexuelle/häusliche Gewalt
Sexuelle Gewalt
Umgangssprachlich spricht man meist von sexueller Gewalt. Gemeint ist jede Form von grenzverletzendem Verhalten, das die Sexualität betrifft. Immer häufiger wird auch der Begriff sexualisierte Gewalt benutzt, der mehr betont, dass es in erster Linie um Gewalt geht, die mittels Sexualität ausgeübt wird. Wir verwenden beide Begriffe synonym.
Noch immer ist sexuelle Gewalt ein Tabu. Das wahre Ausmass, ihre Ursachen und ihre Folgen für Frauen sind nicht wirklich in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen. Gewalt gegen Frauen scheint nach wie vor in vielen Bereichen so selbstverständlich und normal zu sein, dass selbst viele Frauen sie nicht als solche wahrnehmen.
Mit Sicherheit kennt jede Frau eine oder mehrere der folgenden Situationen:
- Unerwünschte Anmache
- Angst und Unsicherheit nachts oder auch tagsüber auf der Strasse/im öffentlichen Raum
- Unangenehme Bemerkungen/Berührungen
- Belästigung per Telefon, Post, SMS, E-Mail
- Subtiler oder offener Druck zur Sexualität oder bestimmten Formen der Sexualität durch den Partner
- Anzügliche Witze bei der Arbeit, taxierende Blicke
- Ein Nein, das vom Gegenüber nicht respektiert wurde
- Sexuelle Ausbeutung in einer Abhängigkeitsbeziehung (im medizinischen, pädagogischen, psychologischen Bereich etc.)
- Die sexuellen Aufdringlichkeiten der neuen Bekanntschaft hören trotz klarem Nein nicht auf
Häusliche Gewalt
Häusliche Gewalt umfasst alle Formen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt. Sie findet meist innerhalb der Familie und des Haushalts statt, kann aber auch Personen aus aktuellen oder ehemaligen Beziehungen betreffen, die nich t im selben Haushalt wohnen. Betroffene von häuslicher Gewalt können alle Personen unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Alter sein. Mitbetroffen sind häufig auch Kinder.
Frauen erleben häufiger häusliche Gewalt. Vergleiche Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG
Stalking liegt vor, wenn jemand durch mehrmaliges Belästigen, Auflauern, Nachstellen oder Drohen in seiner Handlungsfreiheit beeinträchtigt oder gefährdet wird.